Hilfe versickert in der Bürokratie

Pro Asyl erklärt, warum das deutsche Engagement für syrische Flüchtlinge nicht ausreicht

5000 Syrer überqueren zurzeit täglich die Landesgrenze und flüchten vor den Gräueln des Bürgerkriegs. Weit mehr als zwei Millionen Flüchtlinge sind es seit dem Kriegsausbruch vor zwei Jahren. Karl Kopp ist Europareferent bei Pro Asyl. Er fordert ein europäisches Aufnahmeprogramm, das die Hilfesuchenden in Sicherheit bringt und menschenwürdig unterbringt. Mit ihm sprach Stefan Otto.

Karl Kopp
Karl Kopp

nd: Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will das Kontingent von 5000 Flüchtlingen aus Syrien nicht erhöhen. Er hat dafür aber einen Familiennachzug für syrische Staatsbürger zugelassen. Wird diese Regelung bereits umgesetzt?
Leider noch nicht. Wir haben schon bei Beginn des Bürgerkriegs gefordert, eine humanitäre Regelung für die syrischen Flüchtlinge zu schaffen. Aktuell besitzen knapp 40 000 syrische Staatsangehörige eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland. Viele versuchen verzweifelt, ihre Familien aus dem Elend, aus dem Krieg oder aus prekären Verhältnissen in den Nachbarstaaten Syriens rauszuholen. Wir brauchen dringend eine unbürokratische, liberale Regelung.

Aber es gibt doch die Einigung zum Familienzusammenzug.
Ja, die Bundesländer dürfen nun per Anordnung Regelungen zum erweiterten Familiennachzug treffen. Zentrale Voraussetzung ist dabei, dass die Angehörigen für den Lebensunterhalt ihrer Familienmit...


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