Freie Fahrt für Arzneimittelpreise

Jährlicher Report konstatiert Kostensteigerungen und nennt Sparpotenziale

Zum 29. Mal wurde am Donnerstag in Berlin der jährlich erscheinende Arzneiverordnungsreport (AVR) vorgestellt, in dem renommierte Wissenschaftler erneut eine Steigerung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel konstatierten.

30,6 Milliarden Euro gaben die Kassen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 2012 für Arzneimittel aus. Das entspricht einer Erhöhung um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar ist diese Steigerung moderat, aber bedenkt man, dass der Report für das vergangene Jahr einen rückläufigen Trend in diesem Bereich präsentierte und in den nächsten Jahren einige Kostendämpfungsmaßnahmen des Gesetzgebers auslaufen, so sind die Zahlen auch ein Warnzeichen.

Arzneimittel sind neben den Kosten für Krankenhäuser und Arztbehandlungen einer der größten Ausgabenposten der Krankenkassen. Sie stehen besonders im Fokus, weil es den Herstellern nach wie vor möglich ist, in Deutschland hohe Preise aufzurufen und umstrittene Präparate am Markt zu halten. Preisgrenzen und Positivlisten für erstattungsfähige Arzneimittel waren aufgrund von Interventionen und Lobbyarbeit durch die Pharmaindustrie politisch nie durchgesetzt worden. Selbst der sozialde...


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