Friedensprozess vor dem Aus

Arbeiterpartei Kurdistans wirft Ankara Untätigkeit vor und droht mit Waffengang

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat den vereinbarten Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei gestoppt. Die Rebellenbewegung wirft der türkischen Regierung vor, in der »kurdischen Frage« keine Fortschritte zu machen.

Die bewaffneten Männer kamen um neun Uhr abends auf die Baustelle eines Militärstützpunktes nahe der kurdischen Kleinstadt Pervari. Sie sprengten die begonnenen Mauern und entführten vier Arbeiter. Der Handstreich der PKK im äußersten Südosten der Türkei, nicht weit von der Stelle, an der vor 29 Jahren der Kurdenkrieg in der Türkei begonnen hatte, war so etwas wie eine letzte Warnung der Rebellen.

Der Friedensprozess mit der PKK, der mit Gesprächen mit dem gefangenen PKK-Chef Abdullah Öcalan im Dezember hoffnungsfroh begonnen hatte, steht vor dem Aus. Vor wenigen Tagen hat die PKK verkündet, dass sie den Rückzug ihrer Kämpfer und Kämpferinnen aus der Türkei gestoppt habe. Nach offiziellen Quellen sollen ohnehin erst 600 die Grenze überschritten haben. Wie viele noch da sind, ist unbekannt.

Schon bald nach Beginn des Rückzugs kamen den Kurden erste Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Friedensangebotes. Versprochene Reforme...


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