Griechenland streikt

Protest soll Entlassungen verhindern

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Kraftprobe in Griechenland: Lehrer und andere Staatsbedienstete versuchen mit Streiks, Entlassungen im staatlichen Bereich abzuwenden.

Athen (dpa/nd). Nach den Sommerferien steht die griechische Regierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras vor einer großen Streikwelle im staatlichen Bereich gegen geplante Entlassungen. Am Montagmorgen setzte die Polizei Tränengas ein, um rund 300 Schulwarte auseinanderzutreiben. Die Schul-Hausmeister hatten den Eingang des Ministeriums für Verwaltungsreform blockiert.

Am Montag begann auch ein fünftägiger Streik der Gymnasiallehrer. Die Lehrer der Volksschulen legten für drei Stunden die Arbeit nieder. Auch die Bediensteten der Renten- und Krankenkassen starteten einen fünftägigen Streik. Um die Mittagszeit gingen mehrere tausend Lehrer in Athen und anderen Städten des Landes auf die Straßen. Ein Sprecher der Gewerkschaft der Gymnasiallehrer sagte gegenüber dpa, die Beteiligung am Streik lag bei mehr als 90 Prozent.

Unter dem Druck der internationalen Geldgeber will die Regierung in Athen 15 000 Staatsbedienstete bis Ende 2014 entlassen. Weitere 25 000 Staatsdiener sollen in die sogenannte Mobilitätsreserve wechseln. Sie müssen im kommenden Jahr mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze rechnen, sollte im Staatsapparat keine andere Stelle für sie gefunden werden. Am Mittwoch und Donnerstag wollen alle Staatsbediensteten für 48 Stunden streiken.

Das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken rief am Wochenende die Bürger auf, mit Streiks die Koalitionsregierung der Konservativen und Sozialisten zu stürzen.

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