Als Vertreterin akzeptiert
Martin Kröger zum Wahlausgang für die Sozialisten auf Landesebene
Bei der Berliner Linkspartei war am Montag erst mal durchatmen angesagt. Denn trotz Verlusten haben die Sozialisten in Berlin ein besseres Ergebnis eingefahren als sich viele Parteigenossen vorgestellt haben. Große Diskussionen und Analysen zur Niederlage, wie sie jetzt beispielsweise bei den Grünen anstehen, wird sich die Linkspartei deshalb sicher ersparen. Zwar rangierte die Berliner LINKE in Umfragen zur Bundestagswahl meistens über ihren eher bescheideneren Landesprognosen, doch von 18,5 Prozent war die Partei zuletzt selbst in diesen Befragungen deutlich entfernt gewesen.
Doch wie konnte es zu diesem Stimmungsschwung kommen und wo lagen die Ursachen für den bemerkenswerten Schlussspurt? Lag es etwa daran, wie es Landeschef Klaus Lederer formuliert, dass in der Partei im Wahlkampf »alle alles gegeben haben«? Entwickelt sich zurzeit sogar so etwas wie eine neue, junge Generation bei der LINKEN, die mit ihrer eigenen Art eines engagierten und kreativen Wahlkampfs der überalterten Partei in der Hauptstadt eine neue Zukunft eröffnet?
Interessante Hinweise für eine Erklärung liefern die Wahlanalysten des Statistischen Landesamtes: Demnach ist die LINKE nicht nur in sozialen Umfeldern im Osten erfolgreich, wo besonders viele ältere Menschen leben, sondern auch im Westen kann die Partei bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren Erfolge verbuchen. Stark unterstützt werden die Sozialisten insbesondere in Gebieten mit einem hohen Anteil an Migranten und Beziehern von Transferleistungen. Offenbar wird die Partei inzwischen stärker als Vertreterin ihrer Interessen angenommen.
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