Von 93 auf Null

Als unglaubwürdig und überflüssig flog die FDP aus dem Bundestag / Wiederbelebung ungewiss

Der Absturz der FDP hat Merkel und Seehofer den Triumph verhagelt. Und die politische Tektonik der Alt-BRD endgültig zum Einsturz gebracht. Die FDP der Brüderles, Röslers und Westerwelles ist mausetot. Nur wenn wahre Liberale einen Neuanfang wagten, hätte sie noch eine Chance.

93 Abgeordnete zählte die FDP im Bundestag, mehr denn je zuvor. 2009 hatte sie das Rekordergebnis von 14,6 Prozent eingefahren. Mit dem Wahlversprechen »Mehr Netto vom Brutto« - für alle. FDP-Chef Guido Westerwelle, der sich 2001 an die Parteispitze geputscht hatte, doch schon 2002 mit seinen »Projekt 18« eine Bauchlandung machte (7,4 statt 18 Prozent), fühlte sich im siebten Himmel. Dankbar nahm er das Angebot seiner Duzfreundin Angela an, Außenminister und Vizekanzler zu werden. Er setzte im Koalitionsvertrag noch schnell ein paar Wohltaten für großzügige Spender der FDP (»Mövenpick-Steuer«) durch, vergaß aber die Hoffnungen der Masse seiner Wähler und entdeckte lieber für sich und die Seinen die große weite Welt. Das Regieren überließ er der Kanzlerin. Und schwor Fraktionschefin Birgit Homburger sowie die vier FDP-Minister - Rainer Brüderle, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Dirk Niebel und Philipp Rösler - darauf ein, keinen Ä...


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