Schulgärten werden rar
In Sachsen-Anhalt gibt es nur noch 100 »grüne Klassenzimmer« - sind wenigstens diese zu retten?
Sie säen, jäten und ernten. Im Schulgarten lernen die Kleinen mit Harke und Spaten im Gepäck die Natur kennen. Doch das Fach taucht auf immer weniger Stundenplänen auf - ein Bericht aus Sachsen-Anhalt.
Halle. Kleine Hände buddeln in brauner Erde. Endlich ist das Objekt der Begierde zu sehen. »Aus der Möhre macht meine Mama eine Suppe«, sagt Mai stolz. Die Achtjährige holt gemeinsam mit ihren 19 Mitschülern im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen in Halle ihre eigene Ernte ein. Jede Woche graben, säen und naschen die Drittklässler der Grundschule »August Hermann Francke« eine Unterrichtsstunde lang in den Beeten und Plantagen. Üblich sei das aber kaum noch, sagt die Leiterin des Projekts »Umweltbildung im Lehrgarten der Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale)«, Cornelia Jäger. Denn das Fach Schulgarten, das zu DDR-Zeiten Standard war, sei so gut wie ausgestorben.
Als letzte Ausnahme zeigt sich Thüringen. Der Unterricht im »grünen Klassenzimmer« tauche dort wie selbstverständlich in den Lehrplänen von Grundschule bis Oberstufe auf, sagt Jäger. In anderen Ländern hing...
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