Die Muslimbrüder bleiben im Fadenkreuz
Die ägyptische Führung zielt aber auch gegen die Bewegung »6. April«
Ein ägyptisches Gericht hat die Muslimbruderschaft und ihre Unterorganisationen mit einem Betätigungsverbot belegt. Gleichzeitig gehen die Übergangsregierung und ihre Unterstützer auch gegen Kritiker von links vor: Gegen die Bewegung »6. April« wurde ein Verbotsantrag eingereicht; mehrere ihrer Funktionäre wurden festgenommen.
Am Dienstagmorgen wurde in Kairo wieder demonstriert. An mehreren Orten versammelten sich Unterstützer der Muslimbruderschaft. Einige Kilometer weiter protestierten Hunderte Angehörige der Bewegung »6. April« gegen den Ausnahmezustand, der nach wie vor, mit wenigen örtlich begrenzten Ausnahmen, in den Nachtstunden im Lande gilt.
»Das ist keine Demokratie; das ist Unterdrückung«, sagt Khaled el-Masri, der Sprecher der Bewegung, die Anfang 2011 im Zentrum der Absetzung des De-facto-Diktators Hosni Mubarak stand: »Unser Leben wird wieder reglementiert; die Regierung versucht wieder zu bestimmen, was wir zu denken haben.«
Und zwar so: Am Montag entschied ein Verwaltungsgericht in Kairo, der Muslimbruderschaft und all ihren Unterorganisationen sämtliche Aktivitäten zu verbieten; sämtlicher Besitz soll beschlagnahmt werden. Mehrere liberale und linke Parteien in Ägypten begrüßten das Urteil sogar. Die Nationale Vereinigung für...
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