Bankenkrisen sind unvermeidbar
Der dänische Ökonom Jesper Rangvid über Lehren aus dem Crash vor fünf Jahren
Im Januar 2012 setzte der damalige sozialistische Wirtschaftsminister Ole Sohn eine Expertenkommission ein, welche Aufklärung über Ursachen, Verlauf und Konsequenzen der Finanzkrise in Dänemark liefern sollte. Vor wenigen Tagen legte das Gremium seinen Abschlussbericht vor. Leiter der Kommission war Jesper Rangvid (geb. 1970), Professor für Finanzwissenschaften an der Copenhagen Business School. Mit dem Ökonomen sprach Andreas Knudsen.
nd: Warum wurde Dänemark so hart getroffen von der Finanzkrise vor fünf Jahren?
Rangvid: Viele Gründe spielten hier zusammen. Zu den wichtigsten gehört, dass die Wirtschaft überhitzt war, nachdem sie mehrere Jahre lang auf vollen Touren lief, die Löhne und der Ölpreis stiegen, während die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft fiel. Viele ansonsten vernünftige Menschen glaubten daran, dass die Preise für Wohnungen und Immobilien immer weiter steigen werden, und die Banken liehen ihnen das Geld dafür. Sie nahmen Risiken auf sich, die sie nicht hätten auf sich nehmen dürfen.
Zu Beginn der Arbeit Ihrer Kommission war davon die Rede, dass Banken in Investment- und Geschäftsbanken aufgeteilt werden sollten, um zu verhindern, dass Bevölkerung und Wirtschaft unter Druck kommen, falls spekulative Geschäfte schief gehen. Warum hat der Ausschuss dies nun doch nicht empfohlen?
Weil das gegenwärtig nicht relevant ist. Wichtiger ist es, d...
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