Penthouse oder Parkbank?
Fast fünf Prozent aller Umzüge sind Zwangsräumungen
Holzparkett, stuckverzierte Decke, wirklich schön ist der Puttensaal der Bibliothek im Louisenbad im Bezirk Wedding. Bei einigen der über 80 Besucher an diesem Abend ruft er jedoch mulmige Gefühle hervor, sieht er doch geradezu »luxussaniert« aus. »Penthouse oder Parkbank?«, fragt die Landeszentrale für politische Bildung, es geht um Wohnungsnot und steigende Mieten in Berlin. 85 Prozent der Berliner wohnen zur Miete und sind damit auf einen Wohnungsmarkt angewiesen, der immer mehr »sozialen Sprengstoff« birgt, wie Reiner Wild vom Berliner Mieterverein es beschreibt.
Die Preise bei Neuvermietungen steigen pro Jahr um durchschnittlich zehn Prozent, immer mehr Wohnungen werden von Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt. Die Mieter reagieren darauf und ziehen immer weniger um, nur noch sieben Prozent Fluktuation konstatiert Wild für die früher so umzugsfreudige Stadt. Bei circa zwei Millionen Haushalten sind das pro Jahr etwas ü...
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