Iran warnt vor zu viel Optimismus

Nach Annäherung in der UNO zur Atomfrage neue Gespräche in Wien

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach der diplomatischen Ouvertüre auf dem Parkett der Vereinten Nationen sind die Atomgespräche mit Iran am Freitag bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in eine neue Runde gegangen.

New York (AFP/nd). Das Treffen am IAEA-Sitz in Wien ist das erste seit der Wahl des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani. In New York trafen sich derweil die Außenminister der USA und Irans zu einem Zweiergespräch.

Angesichts der gestiegenen Erwartungen nach den jüngsten positiven Signalen aus Teheran warnte der neue iranische IAEA-Botschafter Resa Nadschaf vor zu großem Optimismus: Mit konkreten Beschlüssen sei in Wien nicht zu rechnen. »Ich vermute, niemand erwartet, dass wir während eines einzigen Treffens alle unsere Probleme lösen«, so der Diplomat. Zunächst gehe es um einen Überblick über die »offenen Fragen« und einen Meinungsaustausch.

IAEA-Chefinspekteur Herman Nackaerts begrüßte die »jüngsten Entwicklungen« und würdigte die »Erklärungen Teherans hinsichtlich seines Kooperationswillens« und seiner Absicht, die »Atomfrage schnell zu lösen«. Die IAEA will mit Iran eine Einigung über weitere Kontrollen seiner Atomanlagen erreichen. Dabei geht es vor allem um eine Inspektion des Militärstützpunkts Partschin bei Teheran, auf dem verdächtige Sprengstofftests durchgeführt worden sein sollen.

Die Außenminister der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands (5+1-Gruppe) hatten sich am Donnerstag in New York mit dem iranischen Chefdiplomaten Mohammed Dschawad Sarif darauf verständigt, Mitte Oktober wieder über das umstrittene Nuklearprogramm zu verhandeln. Die nächste Verhandlungsrunde werde am 15. und 16. Oktober in Genf stattfinden, erklärte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, die den 5+1-Prozess koordiniert.

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