CDU-Chef distanziert sich vom eigenen Nachwuchs
Beschluss zum SSW sorgt weiter für Streit
Kiel (nd-Hanisch). Der Haussegen zwischen CDU und dem Südschleswigschen Wählerverband (SSW) hängt weiter schief. Trotz einer Entscheidung des Landesverfassungsgerichts Schleswig Mitte des Monats mäkelt die Jugendorganisation der CDU weiter am schützenswerten Sonderstatus der Partei der dänischen Minderheit herum. Neben Urteilsschelte zweifelt die Junge Union (JU) die Rolle des SSW als Minderheitenpartei und die Zuteilung von drei Mandaten aus der vergangenen Landtagswahl trotz Verfehlens der Fünf-Prozent-Hürde an.
Da die Junge Union dies als einstimmige Resolution auf einer Delegiertenzusammenkunft beschlossen hatte, zog sie sich nun den Zorn des CDU-Landesvorsitzenden Reimer Böge zu. Dieser distanzierte sich von dem Beschluss und verwies darauf, dass sich seine Partei inhaltlich mit dem SSW auseinandersetze, nicht aber diese als solche in Frage stelle. JU-Landesvorsitzender Frederik Heinz ist zugleich stellvertretender CDU-Landesvorsitzender. Mit dem neuerlichen Affront der JU bleibt das Verhältnis der Südschleswiger zur CDU beschädigt. SSW-Vorsitzender Flemming Meyer hatte bereits nach dem Verfassungsgerichtsurteil davon gesprochen, dass die JU der minderheitenpolitischen Vitrine der Mutterpartei einen Schandfleck verpasst habe.
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