Kinderdorf zieht in die Stadt
In Thüringen wird eine neue SOS-Einrichtung eröffnet - diesmal nicht in ländlicher Idylle
Vor mehr als 60 Jahren wurde das erste SOS-Kinderdorf gegründet. Sollten die vernachlässigten Kinder einst in ländlicher Abgeschiedenheit ein neues Zuhause finden, zieht es die Kinderdörfer nun in die Stadt. Ein Bericht aus dem thüringischen Gera, wo bald eine neue Einrichtung eröffnet wird.
Gera. Die Betten sind zurechtgemacht, auf dem Nachttisch steht ein Marienkäfer-Wecker - gerade so, als ob die Kinder jeden Moment zur Tür hereinkommen. Doch noch arbeiten Handwerker in den hohen, hellen Räumen von Thüringens erstem SOS-Kinderdorf. Im November sollen die ersten Schützlinge in den einstigen Vierseithof im Geraer Ortsteil Lusan einziehen.
Auch der Garten mit Volleyballfeld, Schaukel und kleinem Amphitheater harrt bereits umhertobender Kinder. Bis zu 20 Schützlinge sollen dort wieder das Vertrauen und die Geborgenheit einer Familie erfahren. Dafür wurden 1,2 Millionen Euro in den Umbau des Anwesens und die Ausstattung der großzügigen Wohnungen investiert - hauptsächlich aus Spenden. Die Idee der SOS-Kinderdörfer ist mehr als 60 Jahre alt. Das erste wurde 1949 in Tirol gegründet, um vor allem Kriegswaisen eine neue Familie zu bieten. In Deutschland fand die Idee von 1956 an Nachahmer, das neue Kinderdorf in Gera is...
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