Hühnertod auf Raten
Manchmal geschehen im Tierschutz kleine Wunder. Das Landwirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen ist mit Sicherheit keine heilige Instanz. Doch mit seiner Entscheidung von letzter Woche, das Töten männlicher Küken per Erlass zu verbieten, hat dieser Vorstoß immerhin eine kleine Signalwirkung. Nicht zuletzt in Anbetracht des sonstigen Stillstands in Tierschutzfragen.
Bis auf die Entscheidungsträger der Geflügelindustrie dürfte es niemanden geben, der das millionenfache Zerschreddern oder Vergasen von Lebewesen, die in Menschenjahren verglichen noch Babys sind, für eine vertretbare Praxis hält. Und doch geschieht sie täglich hunderttausende Male, da sich die Natur eben nicht ohne weiteres kommerzialisieren lässt – das heißt, sich das Geschlecht nach den Wünschen der Industrie richtet.
Allein im Jahr 2012 mussten deutschlandweit rund 46,6 Millionen Küken sterben, weil sie schlicht und ergreifend als Männchen das Licht ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.