»Wann werden wir verstehen?«
Flüchtlingstragödie vor Lampedusa mit weit über hundert Toten
Es ist die nächste große Tragödie auf dem Mittelmeer: Mindestens 133 Flüchtlinge sind am Donnerstag nahe der italienischen Insel Lampedusa ertrunken. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, hunderte Menschen wurden am Abend noch vermisst.
Lampedusa beweint die Toten. Eine ganze Insel war Stunden um Stunden auf den Beinen und hat Lebende und Tote geborgen, Verletzte behandelt, Schiffbrüchige sowie Helfer versorgt und dabei immer wieder geweint. Auf Lampedusa ist man Leid und Flüchtlingsdramen zwar gewohnt, aber eine Tragödie von diesem Ausmaß ist für alle unerträglich.
Donnerstag vor Morgengrauen schlug eine Gruppe von Hobbyfischern Alarm: Sie hatten Hilferufe gehört und sofort begonnen, möglichst viele Menschen, Tote und Überlebende, in ihr Boot zu laden. Danach kamen die Küstenpolizei und die Fischer der Insel: Jeder, der ein Boot besitzt, machte sich zur Unglücksstelle etwa 800 Meter vor der Küste auf. Nach und nach wurden erst die 150 Überlebenden und dann die Toten - darunter auch mehrere Kinder und eine hochschwangere Frau - geborgen.
In der kleinen Krankenstation der Insel wurden die Verletzten behandelt. Aber das wirkliche Ausmaß des Dramas wurde e...
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