Mit Schuhplattler und Motorsäge
Mit dem Kunstprojekt »Bavarian Taliban« reisen Hamon Tanin und Markus Hank im Freilandversuch durchs bayerische Bergland. Ein Einsatzbericht
An einem frühen Morgen in Salzburg, während die Kulturtouristen noch in ihren Hotelbetten liegen, packen Hamon Tanin und Marcus Hank ihre Waffen in den Kofferraum eines Kombis. Eine Kalaschnikow, eine Uzi, eine Repetierflinte. Dazu zwei Patronengurte und einen Sprengstoffgürtel. Dann kommen die Kleider. Schwarze Hemden, weiße Hemden, Turbane, Lederhosen und Loferl, bayerische Wadenstutzen. Hank und Tanin haben Großes vor. Sie nennen es »Theatralische Intervention«.
In Zell am See ahnt man davon nichts. Die Wiesen sind grün, die Häuser aus Zuckerguss, der See azurblau, die Hotels ausgebucht. Letzteres war nicht immer so. Erst seit man Zell am See »Sellamse« nennt, weil die Stadt immer beliebter bei arabischen Touristen wird. Am »Hotel zum Hirschen« weht noch die rot-weiße Zeller Flagge. »Antonios Basmati« hat Saudi-Arabien und Qatar gehisst. Eine Agentur für Ausflugsfahrten in die Berge wirbt mit einem Poster, auf dem Kamele in...
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