Traumrenditen mit Schrottimmobilien

In Hamburg haben windige Vermieter eine lukrative Klientel entdeckt: die Ärmsten der Armen

In Hamburg-Wilhelmsburg machen dubiose Vermieter bei »Zielgruppen mit besonderen Schwierigkeiten« richtig Kasse. Die Stadt Hamburg zahlt. Überprüfungen fallen wegen Personalmangels oft aus.

Die etwas andere Geschäftsidee funktioniert prächtig: In der Hansestadt erzielen einige Vermieter Traumrenditen mit »Belegungsbindungen im Wohnungsbestand«. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) zahlt Eigentümern im Rahmen von Förderprogrammen »Sanierungszuschüsse« bis 25 000 Euro. In die Wohnungen ziehen Menschen ein, die auf dem engen Hamburger Mietmarkt kaum Chancen haben: Transferleistungsempfänger, psychisch Erkrankte, Menschen mit Behinderungen - im Behördenjargon: »Zielgruppen mit besonderen Schwierigkeiten am Wohnungsmarkt«. Manche Vermieter kassieren zwar beträchtliche Summen, kommen ihren Verpflichtungen aber - wenn überhaupt - nur zögerlich nach, wie das Beispiel Ernst-August-Deich-Straße 15 im Stadtteil Wilhelmsburg zeigt. Überprüfungen finden nicht statt.

Wenn bei der nächsten Sturmflut die Deiche brächen, wäre das tief gelegene Areal, von Gewerbe geprägte zwischen Reiherstieg-Holzhafen und Klütjenfe...


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