Kunterbuntes Kandidatenkarussell

Afghanistan rüstet zur Wahl eines Nachfolgers des Präsidenten Karzai

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Afghanistan wählt in einem halben Jahr - während die ISAF-Truppen den Hindukusch verlassen - den Nachfolger des Präsidenten Hamid Karzai.

Zu den 28 Kandidaten zählen ein Bin Laden-Vertrauter, ein ehemaliger westlich-geschmeidiger Außenminister und der ältere Bruder von Karzai, der vom abtretenden Staatschef aber nicht unterstützt wird. Die Kandidatenliste ist ein Querschnitt der politischen und wirtschaftlichen Elite des Landes, die sich in den vergangenen zwölf Jahren dank Unterstützung der USA bildete. Sie verheißt wenig Gutes für die Zukunft des Landes.

Zwar gibt es im Land Internet, mehr Rechte für Frauen und eine lebhafte Medienlandschaft. Doch regiert wird das Land noch immer von alten bärtigen Männern. Viele von ihnen haben eine zwielichtige Vergangenheit. Antreten werden im Wahlkampf auch Akademiker, Aktivisten und eine Reihe früherer Minister, doch keine Frau. Einen Ausblick auf den bevorstehenden schillernden Wettstreit gab die Wahlbehörde. Sie forderte die Kandidaten auf, beim Betreten dieser Behörde doch bitte keine Bewaffneten im Tross zu haben.

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