Kassen kontra Kliniksystem

Gesetzliche Krankenversicherung fordert mehr Geld und neue Strukturen

Sorge um die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten äußerten gestern Spitzenvertreter der gesetzlichen Krankenkassen in Berlin. Wie viele Gesundheitsexperten sehen sie die Kliniklandschaft kritisch und fordern effektivere Strukturen sowie mehr Mittel aus Bund und Ländern.

Von allen Seiten hagelte es in den vergangenen Jahren Kritik an der Funktionsweise des deutschen Krankenhaussystems: Zu viele Operationen, brutales Gewinnstreben, Entlassung von halbgesunden Patienten, Ausbreitung multiresistenter Keime, Vernachlässigung der Versorgung auf dem Land, Überversorgung in großen Städten, Outsourcing von Serviceeinrichtungen zu Lasten der Patienten, Lohndumping in der Pflege. Dennoch haben es die Spitzenvertreter der gesetzlichen Krankenkassen schwer, wenn sie eine Klinikreform verlangen, die ihnen mehr Mitspracherechte einräumt. Und wenn sie mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds haben wollen, aber zum größten Teil auf milliardenschweren Finanzpolstern sitzen. Knapp 17 Milliarden Euro Überschüsse liegen bei den Kassen, elf im Gesundheitsfonds.

»Der Versicherte steht derzeit nicht mehr im Mittelpunkt der Versorgung. Stattdessen wird die Krankenhausgesetzgebung von arbeitsmarkt-, industrie- und standespo...


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