Ingenieur der Toleranz
Razak Minhel leitet das Multikulturelle Zentrum in Dessau, das heute 20 Jahre alt wird
Dessau ist die Stadt, in der Alberto Adriano und Oury Jalloh starben. Darum, dass ihr Tod nicht vergessen wird und dennoch Einheimische und Migranten gut zusammenleben, sorgen sich das Multikulturelle Zentrum und sein Chef Razak Minhel.
Wenn Menschen einander nahe kommen, geschieht das oft beim Essen. Manchmal haben Mahlzeiten sogar eine Völker verbindende Dimension. Wenn der geborene Iraker Razak Minhel heute bei der Geburtstagsfeier des Multikulturellen Zentrums Dessau die Gäste ans Buffet bitten kann, verdankt er das gewissermaßen den USA. Deren Leipziger Konsulat hat für die Feier zum 20-jährigen Geburtstag des Vereins das Buffet spendiert.
Minhel erwähnt das Detail nur nebenbei - auch wenn es politisch pikant ist. Der Mann, der das Multikulturelle Zentrum 1993 mitbegründete und es seither leitet, ist kein Mann lauter Töne und Pointen. Er spricht leise und bedächtig, lächelt eher als zu lachen. Unterschätzen sollte man ihn aber nicht. Minhel hat es geschafft, einen Verein am Leben zu halten, der nie dauerhaft Förderung erhielt, sondern sich mit befristeten Projekten über die Jahre hangeln musste. Und er hat das Zentrum als Hort der Toleranz ebenso etablie...
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