Kein Windrad im Oberen Mittelrheintal
Beschluss der rot-grünen Regierung in Mainz
Mainz. In Rheinland-Pfalz sollen auch die Ränder des Welterbes Oberes Mittelrheintal frei von Windrädern bleiben. Das hat der Ministerrat beschlossen, wie das Energieministerium in Mainz in dieser Woche mitteilte. Die Kernzone des romantischen Rheintals zwischen Bingen und Koblenz mit der höchsten Burgendichte der Welt ist schon längst geschützt.
Zwar treibt die rot-grüne Landesregierung von Rheinland-Pfalz die Energiewende voran. Die Zahl der teils umstrittenen Windräder soll bis 2030 von derzeit etwa 1200 auf rund 2650 wachsen. Der Welterbebeauftragte und Kulturstaatssekretär Walter Schumacher (SPD) betonte jedoch: »Das Obere Mittelrheintal ist eine von wenigen Kulturlandschaften, die die UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt hat. Dies bringt der Region viele Vorteile, aber auch die Aufgabe mit sich, den einzigartigen universellen Wert des Welterbes zu schützen.« Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt das Tal als Inbegriff der Rheinromantik. Nicht zuletzt inspirierte es Heinrich Heine zur Dichtung seines Loreleylieds.
Verschont von der Windenergienutzung werden auch große Teile des Pfälzerwaldes, des größten zusammenhängenden Waldgebiets Deutschlands. Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat somit vor allem die nördlichen Mittelgebirgshöhen und Teile von Rheinhessen künftig für die Aufstellung von Windrädern im Blick. Bis zum Jahr 2030 will Rheinland-Pfalz den Stromverbrauch unterm Strich komplett aus heimischen Öko-Energien decken. dpa/nd
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