Das Land der Pförtner
Anfang 50, Bauarbeiter, Rücken kaputt - Frank Gebauer findet keinen Rückweg mehr ins Arbeitsleben
30 Jahre war er auf dem Bau, jetzt streiken die Bandscheiben. Er könnte noch arbeiten, sagen die einen; wir brauchen ihn nicht, sagen die anderen. An seine Rente darf er gar nicht denken.
Frank Gebauer ist, wenn man so will, ein bekannter Mann. Seinen Namen kennen die wenigsten, sein Problem aber hat sich weit herumgesprochen in Deutschland. Es wurde in zahllosen Fernsehrunden diskutiert; Sozialpolitiker schrieben sich die Finger wund, um Konzepte zu entwickeln. Expertengremien tagten. Parteien kriegten sich in Wahlkämpfen wegen Gebauers Problem in die Haare.
Gebauer ist ein naher Verwandter des berühmten Dachdeckers, der immer dann zitiert wird, wenn es um die Frage geht, wie lange ein Mensch einem Knochenjob nachgehen kann. Wann man mit seinen Kräften oder der Gesundheit am Ende ist und ob man bis 67 durchhält. Gebauer ist nicht Dachdecker, aber er hat sein Berufsleben lang auf dem Bau gearbeitet. Um 1980 lernte er im sächsischen Riesa Baufacharbeiter, zog dann als Betonbauer und Zimmermann von Baustelle zu Baustelle. Jetzt ist er 51 Jahre alt und kann nicht mehr. Die Wirbelsäule. Seit über drei Jahren ist er...
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