Untergeher oder Lebenskünstler?
Christoph Heins »Weiskerns Nachlass« auf den Bühnen von Weimar und Senftenberg
Die Angst des Flugreisenden: Bleiben die Propeller draußen an den Tragflächen stehen, oder zuvor das eigene Herz? Das ist keine Frage der Zeitform, sondern der Existenz. - Rüdiger Stolzenburg ist auf geradezu panische Weise beunruhigt. Folgt jetzt der Absturz? Das ist die Frage in Christoph Heins Roman »Weiskerns Nachlass« - ein Buch über das Schicksal eines Intellektuellen in diesem Lande, der sich gefangen wähnt im Transitraum des Nichts.
Gleich zwei Theater haben den Roman nun für die Bühne adaptiert, ein Trend, den man mit Sorge sehen darf, denn gibt es nicht genügend ungespielte Stücke von Hein - warum da also Romane in Dramatik aus zweiter Hand verwandeln? Wegen des Erfolgs, an dem man partizipieren will? Doch beiden Inszenierungen kann man derartiges nicht nachsagen. »Weiskerns Nachlass« im E-Werk des Nationaltheaters Weimar in der Regie Enrico Stolzenburgs (nur zufällig namensgleich mit der Romanfigur) geht eigene Wege...
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