ICE-Gleisbau von Oberfranken nach Erfurt startet
Umstrittenes Projekt liegt laut Deutscher Bahn im Zeitplan - 2017 sollen die ersten Züge rollen
Rödental. Auf der ICE-Neubaustrecke zwischen dem oberfränkischen Ebensfeld (Bayern) und Thüringens Landeshauptstadt Erfurt haben die Gleisbauarbeiten begonnen. Der Neubau ist Teil des milliardenschweren Ausbaus der Zugverbindung zwischen Nürnberg und Berlin. Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn (DB) für Bayern, gab am Dienstag in Rödental (Landkreis Coburg) den Startschuss. Das Projekt liege im Zeitplan, teilte die Bahn mit.
2017 sollen auf der Verbindung Nürnberg-Berlin die Züge rollen - 230 Kilometer Strecke werden neu gebaut, die restlichen Abschnitte werden ausgebaut. Allein für den Neubau der 107 Kilometer langen Verbindung zwischen Oberfranken und Erfurt wurden 22 Tunnel geschlagen und 29 Talbrücken errichtet. Vier Stunden soll dann von 2017 an die Fahrt von München in die Bundeshauptstadt dauern - bisher sitzt man mehr als sechs Stunden im Zug.
Das Projekt ist aus verschiedenen Gründen sehr umstritten: Die immensen Kosten, sein fraglicher verkehrstechnischer Nutzen und die weitreichenden ökologischen Eingriffe rufen bis heute Kritiker auf den Plan. Naturschützer und zahlreiche Bürgerinitiativen hätten einen Ausbau bereits bestehender Bahntrassen bevorzugt.
Wegen umfangreicher Bauarbeiten am Eisenbahnknoten Dresden kommt es ab diesem Freitag bis Anfang November zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen auch im Fernreiseverkehr. Wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte, werden die ICE-Züge von Dresden über Leipzig nach Frankfurt am Main und Wiesbaden bis zum 3. November nicht in Dresden-Neustadt halten. In Richtung Leipzig fahren die Züge zudem 15 Minuten früher vom Dresdner Hauptbahnhof ab, aus der Gegenrichtung kommen sie später an. Einzelne Züge dieser Linie fallen in der Nacht zum 19. Oktober und am Morgen und Vormittag des 3. November ganz aus. dpa/nd
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