Reis-Card

Die UN privatisiert ihre Lebensmittelhilfe

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Was macht eines der weltweit größten Kreditkartenunternehmen an den Trögen syrischer Narungsmittelhilfe? Helfen - nicht nur sich selbst.

Das Projekt klingt so surreal wie überflüssig: Statt mit Lebensmittelmarken sollen hungernde Syrer in Libanon und Jordanien ihren Reis nun mit »E-Cards« abholen und ihre Tomaten mittels eines »innovativen elektronischen Bezahlsystems« abrechnen. Und auch die Mitteilung, die der Kreditkartenkonzern Mastercard über seine Kooperation mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) veröffentlichte, lässt befürchten: Hier handelt es sich um nicht mehr als das übliche PR-Sprech, das Konzerne verwenden, wenn sie Mitmenschlichkeit als Werbefaktor entdecken. Von Menschen ist da die Rede, die sich »selbstbestimmt« frisches Obst kaufen können. Von »technischen Neuerungen«, die den »Kreislauf von Hunger und Armut« durchbrechen. Gar von der Vision, dass eine »Welt ohne Bargeld auch eine Welt ohne Hunger schaffen kann«.

800 000 Flüchtlinge sol...


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