Lohnender Verlust

Robert Lorenz vom Göttinger Institut für Demokratieforschung über das Wahlergebnis der Linkspartei

  • Robert Lorenz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die LINKE konnte bei der Bundestagswahl nur noch knapp die Hälfte ihrer Wähler von 2009 halten. Insgesamt sank ihr Zuspruch in den Wahlkabinen um 27 Prozent. Für fast elf Prozent (560 000) der LINKE-Wähler von 2009 war die Partei die letzte Station vor der diesmaligen Wahlverweigerung. Vor allem aber: 340 000 ihrer früheren Wähler (6,6 Prozent) wanderten zur »Alternative für Deutschland« (AfD), nur die FDP verlor mit 430 000 Stimmen noch mehr an den Newcomer. Bei der Wahl 2009 war die LINKE noch die Gewinnerin der Wählerwanderung. Warum hat sie ihre Anziehungskraft auf Enttäuschte und Empörte verloren - und was machte insbesondere die AfD für ehemalige LINKE-Wähler attraktiv?

Viele Bürgerinnen und Bürger dürften 2009 noch für die LINKE gestimmt haben, weil sie in ihr eine unkonventionelle Alternative zum »Establishment« des Parteiensystems sahen. Doch dann brachen innerparteiliche Konflikte aus, die das Image der Partei erhebl...


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