Kolumbiens Friedensschiff in schwerer See
Verhandlungen zwischen Regierung und FARC-Guerilla offenbar an totem Punkt / Präsident Santos macht Druck
Ein Jahr nach Beginn der Gespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) ist der Friedensprozess ins Stocken geraten.
Am vergangenen Sonntag trennten sich Vertreter beider Seiten in der kubanischen Hauptstadt Havanna, ohne - wie in den vergangenen elf Monaten üblich - eine gemeinsame Erklärung zu veröffentlichen. Dissens herrscht bei dem Thema der politischen Beteiligung, dem zweiten von insgesamt fünf großen Themenblöcken der Friedensgespräche. Trotz gegenseitiger Anschuldigungen sollen die Verhandlungen am 23. Oktober weitergeführt werden. Dann steht weiterhin die Frage im Raum, wie die linksgerichtete Guerilla und die Opposition im Allgemeinen in das politisch-parlamentarische System des südamerikanischen Landes eingegliedert werden kann.
Der bewaffnete und soziale Konflikt in Kolumbien dauert seit 1964 an. Damals hatten bäuerliche Selbstverteidigungsgruppen die FARC gegründet, um sich gegen Angriffe der Armee und von Milizen im Dienst von Großgrundbesitzern zu wehren. Hintergrund des Konflikts war eine für die postkolonialen Gesellschafte...
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