Dein Freund, der Lehrer?
Über die Frage, wie Schüler am besten lernen, streiten sich die Geister. Von Peter Monnerjahn
In Deutschland dreht sich noch jede Bildungsdebatte im Grunde nur um Schulformen: Gymnasium oder Gesamtschule, Vormittags- oder Ganztagsschule. Dass die Schulform aber fast komplett irrelevant dafür ist, wie viel Bildung bei den Schülerinnen und Schülern ankommt, wird selten erwähnt.
In einem aufgeklärten Sinn hat »Bildung« in jedem Fall etwas damit zu tun, dass man unabhängiges Wissen erlangt und mit eigener Urteilsfähigkeit zur Lösung von Problemen einsetzen kann. Kaum wird aber einmal mehr eigenständiges Lernen und weniger Nürnberger Trichter angemahnt, erschallt schon ein Aufschrei - ironischerweise gerade aus sogenannten bildungsbürgerlichen Kreisen. Im Moment schießt sich die reaktionäre Gegenbewegung auf Autoren wie Richard David Precht (»Anna, die Schule und der liebe Gott«) und den Hirnforscher Gerald Hüther ein, die die derzeitige Schule als »irreparabel krank« bezeichnen und eine Lernphilosophie zurückweisen, die au...
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