In simpelsten Höllen rollen die Kugeln
Rund 100 000 Menschen sollen in Japan spielsüchtig sein
Keine geistige Anstrengung, sondern Flucht aus dem Alltag: Abwechslungslose Spielhallen, in denen es nur das Kugelspiel Pachinko gibt, gehören zu den beliebtesten Freizeitorten in Japan.
Auf Knopfdruck öffnen sich die gläsernen Schiebetüren, schon kommt der Schwall entgegen. Stickig, qualmig, bunt und laut. In parallelen Reihen sind flimmernde, singende Spielautomaten angeordnet, davor anmontierte Stühle. Vor allem Männer sitzen da, es wird geraucht, gemosert und geplaudert. Am Ende der Reihen liegen Körbe voll silberner Glaskügelchen. »Falls jemand Nachschub braucht«, sagt Hiro Matsu und dreht seinen Kopf halb vom Bildschirm weg.
Die Spielhalle ist gut gefüllt, an einem späten Donnerstagnachmittag kommen vor allem Rentner und junge Leute. Matsu gehört zur ersten Gruppe. »Ich komme immer in diesen Laden hier«, sagt er. »Da treffe ich auf Bekannte.« In der Straße nahe dem im Zentrum von Tokio gelegenen Bahnhof Shimbashi gibt es unzählige Spielhallen, die genauso aussehen. Alle haben genügend Gäste, heißen wie das einzige Spiel im Angebot: Pachinko.
Was gezockt wird, könnte kaum simpler sein. Beim Kassiere...
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