Kurze Freude auf ein neues Heim
Aktivisten besetzen eine ehemalige Polizeiwache, die schon bald darauf geräumt wird
Fröhliche Gesichter am Kottbusser Tor, traurige Blicke in Lichtenberg. So sah der Berliner Teil des europäischen Aktionstages für das Recht auf Wohnen und Stadt am Samstag aus.
Die Mieterinitiative Kotti & Co hatte sich für die Proteste im Zuge des Europäischen Aktionstages Wohnen dieses Mal eine Tanzdemo ausgedacht. Man wolle es mit Emma Goldmans Ausspruch »Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution« halten, sagt Detlef K. von der Gruppe. Sonst sei Deutschland bei vielen Sauereien alleine vorne. Bei der Verdrängung von Armen aus den Städten sei das nicht der Fall. »In Spanien werden jeden Tag mehrere hundert Familien zwangsgeräumt«, sagt K. und ruft die rund 200 Teilnehmer zum türkischen Halay, einem Kreistanz auf.
Währenddessen versuchen ein paar Kilometer weiter in der Lichtenberger Rathausstraße wohnungslose Familien und Einzelpersonen eine leer stehende Polizeiwache zu besetzen. »Da sind Menschen aus Bulgarien und Rumänien dabei, die überhaupt keine Chance auf dem Wohnungsmarkt haben«, erklärt Sebastian, der als Sprecher für die Gruppe fungiert. »Die fallen komplett durch das ...
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