Mann beißt Hund

  • Christoph Ruf
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wenn, wie gerade in Duisburg, ein gut organisierter Nazihaufen auf antirassistische Ultras einschlägt, ist das schlimm. Zynisch ist es, wenn der politische Revierkampf als »Schlägerei unter Fangruppen« bagatellisiert wird.

Am vergangenen Samstag sind die Ultras der »Kohorte Duisburg« überfallen und verprügelt worden. Zähne wurden ausgeschlagen, eine Frau zusammengetreten, die bereits auf dem Boden lag. Die Ultras haben eine Stellungnahme ins Netz gestellt und verweigern seither jeden Kontakt mit der Presse. Sie wollen nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen, lassen sie ausrichten. Fragt sich allerdings, ob ein Feuer, das längst lichterloh brennt, überhaupt noch einen Brandbeschleuniger benötigt.

Da die Nazis sich ihrer Sache so sicher fühlten, griffen sie die Ultras direkt vor den Räumlichkeiten des Duisburger Fanprojekts an, direkt vorm Stadion und mithin dort, wo nach dem Spiel dichtes Gedränge herrscht. Dass es deshalb viele, viele Augenzeugen gibt, scheint ihnen dabei herzlich egal gewesen zu sein. Offenbar aus gutem Grund, wie ein Ultra berichtet: Das Problem sei schließlich nicht, dass die Fanszene von Rechten dominiert sei – das ist sie nicht...


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