Straßenblockaden an der Panamericana
Kolumbiens Indigene bestehen auf ihrem Recht auf Leben, Territorium, Autonomie und Souveränität
In Kolumbien protestieren mehr als 100000 Indigene gegen die Politik der Regierung. Amnesty International kritisiert unverhältnismäßige Gewaltanwendung durch Polizei und Streitkräfte.
Das indigene Territorium Honduras in der Provinz Cauca südlich der Millionenstadt Cali ist nur schwer zu erreichen. Inmitten der westlichen Andenkordillere leben hier rund 7000 Nasa-Indigene auf dem Gebiet ihrer Vorfahren. Mindestens eine Tagesreise müssen sie zu Fuß oder auf den Rücken von Mauleseln zurücklegen, wenn sie ihre Ernte in das nächstgelegene Dorf transportieren wollen.
Der Staat ist hier kaum präsent, auch weil die kolumbianische Verfassung den Indigenen das Recht auf autonome Selbstverwaltung zugesteht. Eine »Guardia Indígena« ersetzt Polizei und Justiz, um Schulbildung und Gesundheitsversorgung kümmern sich die Indigenen selbst. Doch existieren diese Rechte oft nur auf dem Papier. Der Alltag in den mehr als 700 indigenen Territorien Kolumbiens sieht anders aus.
»Obwohl es die Verfassung verbietet, dringen die FARC-Guerilla oder das Militär in unser Territorium ein«, klagt Rolando Tálaga, Gouverneur der ind...
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