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Agentin auf Autorenjagd
Ian McEwan: Ausgefuchster Spionageroman
Wir glauben die zu kennen, die wir lieben.» Der melancholische Satz stammt von Andrew Sean Greer aus seiner «Geschichte einer Ehe», ließe sich aber unbemerkt in Ian McEwans neuen Roman «Honig» schummeln. Und zwar ins letzte Kapitel, wenn der junge Schriftsteller und Uni-Dozent Tom Haley in einem lyrisch-wehmütigen Brief mit seiner Geliebten Serena Frome abrechnet. Denn Liebe ist für beide in erster Linie das, was sie voneinander nicht wissen. Aber der Reihe nach.
«Ich heiße Serena Frome, und vor knapp vierzig Jahren wurde ich vom britischen Nachrichtendienst auf eine geheime Mission geschickt. Sie ging nicht gut aus. Nach nur achtzehn Monaten wurde ich gefeuert, ich hatte mich blamiert und meinen Geliebten ins Unglück gestürzt, auch wenn er selbst daran wohl nicht ganz unschuldig war.» Mit diesen Worten einer mittlerweile abgeklärten Ex-Agentin, die kopfschüttelnd ihre Geschichte als naive junge Frau erzählt, läutet Ian McEwan...
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