»Die Garde stirbt, aber ergibt sich nicht«

Heute wäre er 80! - einer der großen, klugen, fuchsigen »Kaschperköppe« des Deutschen Theaters: Eberhard Esche

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sein Spotten war flinkbeweglich, als würde es getanzt. Allein mit der Verschiebung einer Tonlage produzierte er feinste Bösartigkeiten, die zu scharfer Belichtung der Welt führten. Manchmal reichte dafür eine Pause zwischen zwei Silben. Diese gepflegte Manieriertheit. Dieser hochmütige Schärfe-Schimmer. Dieses federnde Witzeln, bei dem Sätze nicht beendet, sondern auf überraschenden Frequenzen ausgesungen wurden. Ein Nüschel des bohrenden Bedenkens, kein wilder Verwandler. Das Gauklertum blieb immer ein paar Meter hinter ihm, bis der Kopf befahl: Komm her! Nein, nicht zu mir!, betonte der Schauspieler. Zum Dichter! So eingewiesen, fand das Gauklertum dann zu Höchstformen von kalt flammender Verzauberung.

Eberhard Esche, Deutsches Theater Berlin: Einen Brief an seinen Schauspielerfreund Dieter Franke unterschrieb er mit »Kaschperkopp«. Er, kraftvoll eitel und holzhart in seiner künstlerisch-politischen Entschiedenheit, wollte i...


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