Präsident Obama lässt die ganze Welt abhören
Nach Brasilien und Mexiko regt sich nun auch in der Europäischen Union Widerstand
Im US-Spionageskandal fordert die EU-Kommission ein Signal der Geschlossenheit vom Brüsseler Gipfel: Datenschutz müsse für die E-Mails der Bürger ebenso gelten wie für Angela Merkels Mobiltelefon.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande haben sich gestern vor Beginn des EU-Herbstgipfels in Brüssel zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Und es war nicht die übliche Routine zur Vorbereitung des Europäischen Rats, denn beide sind sauer auf den »großen Bruder« in Washington. Schon vor der deutschen Empörung über den Lauschangriff der NSA auf die Regierungschefin hatten Informationen über flächendeckende US-amerikanische Spionage in Frankreich für Aufregung und Protest in Paris gesorgt. Die Tageszeitung »Le Monde« hatte unter Berufung auf den Whistleblower Edward Snowden berichtet, dass der US-Geheimdienst allein zwischen dem 10. Dezember 2012 und dem 8. Januar 2013 über 70 Millionen Telefonverbindungen überwacht habe.
Schon zuvor gab es Enthüllungen über Wanzen in französischen Botschaften und gehackte Computernetzwerke des Pariser Außenministeriums - noch ohne großes Echo. Doch nu...
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