Ein Präsident für Höfe aller Art

Norbert Lammert ist für eine dritte Amtszeit als zweiter Mann im Staate gewählt

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Er konnte sich noch einmal steigern - und hat es sichtlich genossen. Der protokollarisch zweite Mann im Staate wurde in dieser Woche von 94,6 Prozent der Bundestagsabgeordneten ungeachtet eines schwebenden Plagiatsvorwurfes als Präsident des Hohen Hauses für eine dritte Amtsperiode wiedergewählt. Lediglich 34 der 625 anwesenden Parlamentarier konnten sich nicht für ihn erwärmen. Länger als Norbert Lammert waren in der Geschichte der Bundesrepublik nur Eugen Gerstenmaier (ab 1954 reichlich 14 Jahre) und Rita Süßmuth (ab 1988 fast zehn Jahre) im Amt. Sein aktuelles Wahlergebnis (2005: 91,9 - 2009: 84,6 Prozent) sagt viel über die Akzeptanz des CDU-Politikers bei den Abgeordneten über die Parteigrenzen hinweg. Doch die hat er sich redlich verdient.

Seit Jahren fordert der heute 64-Jährige von den Abgeordneten mehr Selbstbewusstsein, verteidigt öffentlich deren Recht zu eigenständiger Entscheidung und pocht auf die Unabhängigkeit ...


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