Von allem etwas mehr

Das Staatsballett Berlin beleiht beim neuen »Nussknacker« in der Deutschen Oper das Original aus Petersburg

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Er gehört zu den beliebtesten Ballettklassikern und bleibt doch ein heikler Patient: »Der Nussknacker« mit Peter Tschaikowskys unvergleichlich plastischer Musik. Weil kaum echte Charaktere auftreten, haben sich Choreografen an teils psychologisierenden Lesarten versucht, oft mit geringer Fortune wie 1999 Patrice Bart.

Die Neuinszenierung beim Staatsballett bezieht sich auf die historische Vorlage am Mariinski-Theater 1892 in Petersburg und lässt fast jede kopflastige Version von heute hinter sich. Weniger, weil sie der literarischen Basis nähersteht, E.T.A. Hoffmanns Novelle vom »Nussknacker und Mausekönig«, sondern weil sie die Intentionen der Werkschöpfer respektiert, einen Abend mit Schauwert bietet, sich manche ironische Brechung und Übertreibung gestattet. Ausgangspunkt sind die Unterlagen der Uraufführung: choreologische Notizen, Figurinen und Skizzen für Bühnenbilder. Einzurechnen blieb, dass sich heutige Tänzer in Körp...


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