Uran spaltet Grönland

Parlament hebt Abbauverbot auf / Regierung vergibt Lizenz für Eisenerzabbau

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Regierung Grönlands setzt in großem Stil auf Bergbau und riskiert damit Konflikte mit Dänemark und Teilen der Bevölkerung.

Das grönländische Parlament hat mit der denkbar knappsten Mehrheit von 15:14 Stimmen nach langer und heftiger Debatte das seit 1988 bestehende Verbot der Urangewinnung aufgehoben. Neben der sozialistischen Oppositionspartei Inuit Ataqatigiit (IA) votierten auch Parlamentarier der regierenden sozialdemokratischen Siumut-Partei dagegen. Während Regierungschefin Aleqa Hammond Grönland unter die ersten fünf Uranexporteure der Welt führen möchte, kündigte IA-Vorsitzender Kuupik Kleist an, eine Volksabstimmung über die Frage der Urangewinnung abzuhalten. Diese spaltet auch die Bevölkerung des zu Dänemark gehörenden autonomen Gebietes. Am Mittwochabend hatten Gegner wie Unterstützer in der Hauptstadt Nuuk demonstriert. Daran nahmen jeweils mehrere Hundert Personen teil, was für eine Stadt mit 16 000 Einwohnern viel ist.

Formell hat Grönland das Recht, über den Bergbau im eigenen Gebiet zu entscheiden, nachdem das Eigentumsrecht über ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.