Der Staat sitzt mit am Küchentisch
Untersuchung: Familienpolitik muss individueller werden
Die Politik geht davon aus, dass Paare als Interessenseinheit handeln, wenn es um Familien- und Lebensplanung geht. Dass das ein Irrweg sein könnte, zeigt eine Studie.
Derzeit verhandeln die Spitzen von Union und SPD über einen Koalitionsvertrag. Die Familienpolitik wird dabei eine gewichtige Rolle spielen - wie sie in den nächsten vier Jahren aussehen wird, steht noch nicht fest. Sicher scheint dagegen, dass in den Verhandlungen wohl nicht an einer Grundannahme der deutschen Familienpolitik gerüttelt wird: Dass nämlich das (Ehe)Paar einvernehmlich entscheidet, wann und wie viele Kinder es bekommt, wer wie lange arbeiten geht und wofür das vorhandene Geld ausgegeben wird. Darauf sind hierzulande alle staatlichen Transferleistungen ausgerichtet. In den nordischen Staaten dagegen wird die Familienpolitik stärker auf das Individuum bezogen und berücksichtigt so auch die Tatsache, dass heute Familie nicht mehr zwangsläufig »Vater, Mutter, Kind« bedeutet.
Diese Denkweise unterstützt auch eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI), die von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung...
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