Heiter bis kompromisslos

Beim Koalitionsgipfel zwischen Union und SPD war die Stimmung gut, inhaltlich kam man sich aber kaum näher

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Union und SPD wollen eine Steuer auf Finanztransaktionen vorantreiben. So viel steht bislang fest. In vielen anderen Fragen zeigen sich die Koalitionäre in spe jedoch noch uneins.

»Ich freue mich, im Willy-Brandt-Haus zu sein und hoffe auf gute Beratungen.« Diesen Satz sagte nicht etwa SPD-Parteichef Sigmar Gabriel, sondern die CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Die Kanzlerin war am Mittwoch zum zweiten Gipfeltreffen der Koalitionswilligen in die Zentrale der Sozialdemokraten gekommen. Insgesamt 75 Unterhändler von Union und SPD diskutierten dort in ungezwungener Atmosphäre über die bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppen. »Bild« kolportierte später, die Stimmung zwischen den Verhandlungsdelegationen sei heiter gewesen. »Es gab Gelächter«, so die Zeitung. Offenbar sollte das Wahlvolk nicht sehen, wie gut sich beide Seiten verstanden. Deshalb hatten die Genossen vorsorglich die entsprechenden Fenster in der SPD-Zentrale blickdicht abgeklebt. Keinem Journalisten sollte ein Schnappschuss von den intimen Verhandlungen gelingen.

Schon im Vorfeld hatte man sich darauf verständigt, vor allem über die künftige Eur...


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