Die Erwärmung kommt im Winter
Eine neue Forschungsstation im Lenadelta ermöglicht, jene Prozesse, die den Permafrost erhalten und verändern, das ganze Jahr über zu untersuchen
Die Permafrostgebiete der Arktis rücken immer stärker in den Fokus der Klimaforschung. Sobald der Boden auftaut, werden die Treibhausgase Methan und Kohlendioxid freigesetzt. Auslöser dafür sind Bakterien, die beginnen, im Boden vorhandene Tier- und Pflanzenreste zu zersetzen. Schmilzt im Zuge des Klimawandels das Eis in den tieferen Schichten, können die Bakterien auch jene Überreste abbauen, die dort seit Jahrtausenden lagern. Dann erwärmt sich die Atmosphäre noch schneller als derzeit beobachtet, was wiederum das Auftauen des Bodens beschleunigt.
Etwa ein Viertel des Landes der nördlichen Hemisphäre ist dauerhaft gefroren. In Russland sind es 65 Prozent des Territoriums. Dass thermische, hydrologische, bodenkundliche Veränderungen in solch riesigen Gebieten auch das Klima Zentraleuropas beeinflussen und in deren Folge wirtschaftliche Konsequenzen haben können, sollte einzusehen sein.
Zu den wenigen Kompetenzzentren, d...
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