Der Schamane ist fort
Gedenken an Dimiter Gotscheff am Deutschen Theater Berlin
Hinterher, ich stehe draußen vor der Tür im feuchten Novembersonntagmittag, tritt ein Ehepaar auf mich zu. Was das denn eben für eine Vorstellung gewesen sei? - Wie bitte? - Na, diese Matinee, was wurde da eigentlich gespielt? - Was? - Sie seien nur zufällig hereingeraten. - Zufällig hereingeraten? - Ich schaue diese beiden an, bildungsbürgerliche Berlin-Touristen, Ahnungslose, die sich gewiss freuten, am Sonntagmorgen das Deutsche Theater offen zu finden, freier Eintritt, keine Programmzettel - und ich verstehe immer noch kein Wort.
Die beiden warten und schauen meiner Fassungslosigkeit erstaunt zu, die mich schneller, als ich will, auftauchen lässt aus der untergegangenen Dimiter-Gotscheff-Welt, die noch einmal zu feiern sich hier eine traurige Theatergemeinde versammelt hatte. Mit allem hätte ich gerechnet, aber damit nicht. Ich sage ihnen, besser, ich hauche, nein, fauche ihnen ins Gesicht, dies sei eine Trauerfeier gewese...
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