Zehn Lebensjahre weniger

Umweltgiftreport benennt gesundheitliche Auswirkungen von Schadstoffen

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zu den zehn weltweit am stärksten verschmutzten Orten gehören das Flussbecken Riachuelo in Argentinien und das Niger-Delta in Nigeria. Die Anwohner sind den Schadstoffen direkt ausgesetzt.

Der Stadtteil La Boca gehört wegen seiner bunt angestrichenen Fischerhäuschen für die meisten Touristen der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zum Besuchsprogramm. Steht der Wind ungünstig, macht das Fotografieren der auf der Straße tanzenden Tangopaare aber nur mit einer Wäscheklammer auf der Nase Spaß: Der schmale Fluss Riachuelo, der hier in den weit größeren Río de la Plata mündet, stinkt.

Für Touristen, die in La Boca einen Nachmittag verbringen, ist das weit weniger schlimm als für die rund 20 000 Menschen, die am Ufer der Wasserstraße leben. Das Problem geht schließlich über den Geruch hinaus: Dieser kommt von den Industrieabwässern, mit denen die rund 5000 Fabriken entlang des 64 Kilometer langen Flusslaufs den Riachuelo verschmutzen.

Die Schadstoffbelastung ist so hoch, dass das Flussbecken aus einer Untersuchung der Schweizer Umweltstiftung Green Cross und des Blacksmith-Instituts aus den USA als einer von ...


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