Das Schweigen der Banker
Im Kino: »Master of the Universe«
Keine Kuchendiagramme, keine »Empört Euch!«-Phrasen, keine betagten Ex-Finanzminister, kein codiertes Börsen-Sprech, kein moralischer Off-Kommentar: Der Dokumentarfilm »Master of the Universe« zeigt nur eine Person, eine Denkweise - die eines langjährigen Investmentbankers. Und gerade dieses vordergründige Manko des neuen Films von Marc Bauder - seine Faktenlosigkeit und Eindimensionalität - hebt ihn heraus. Erst durch den Verzicht auf das Herunterrattern der üblichen Ingredienzien der letzten dreißig Finanzmarkt-Dokumentationen wird ein neuer Blick auf die Spezies »des Bankers« möglich.
Rainer Voss, Anfang Fünfzig, war jener Investmentbanker. Bauder lässt ihn durch verlassene Büros wandeln und schockierende Sätze in druckreifem Deutsch reden: »Es gibt keine Einzelperson auf der Welt, die die Bilanzrechnung der Deutschen Bank versteht.« Schlüssig gebrochen werden die Monologe mit Bildern verglaster ...
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