Europäische Juden sehen wachsenden Antisemitismus
Umfrage der EU-Grundrechteagentur / Forscherin sieht Judenfeindschaft in Deutschland »fest verankert« / Bamberger Erzbischof warnt vor latenter Gefahr
Berlin. Eine deutliche Mehrheit der in Europa lebenden Juden sieht wachsende antisemitische Tendenzen. Dies ist das Ergebnis einer am Freitag in Wien vorgestellten Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte. Demnach gaben drei von vier der Befragten an, das Internet und soziale Foren seien die häufigste Plattform für antisemitische Kommentare. Deutlich dahinter rangieren Demonstrationen (42 Prozent) und Sportereignisse (14 Prozent).
Es ist laut Agentur der erste, nicht-repräsentative Versuch eines Überblicks zur Situation der Juden in acht EU-Ländern. Sorgen und Ängste der in Deutschland lebenden Juden seien nicht so groß wie andernorts. Es wurden insgesamt 6.000 Personen befragt.
Nach Ansicht der Berliner Forscherin Stefanie Schüler-Springorum ist Antisemitismus fest in der bundesdeutschen Gesellschaft verankert. Der Antisemitismus habe seit den 1950er Jahren zwar abgenommen, sei aber in den vergangenen Jahrzehnten auf eine...
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