Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • EVA und ERWIN STRITTMATTER im Zwiegespräch

Trostwind

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: 2 Min.

sich geschrieben. Dies ist sozusagen ihr erstes »gemeinsames Buch«, liebevoll gestaltet mit 80 Fotos von Lennart und Rainer J. Fischer. Auch wenn es aus bereits bekannten Texten besteht, in der Zusammenstellung formt sich etwas Neues - ein Zwiegespräch, ein Duett zweier Stimmen: Eine männliche in Eva und Erwin Strittmatter- Du liebes Grün. Ein Garten- und Jahreszeitenbuch. Mit 80 Fotos von Lennart und Rainer J Fischer. Aufbau-Verlag. 158 S., geb., 39,90 DM.

Prosa, die wohl manchmal leidenschaftlich klingt, meist aber beschreibt, erklärt, so dass wir Wirklichkeit deutlicher wahrnehmen. Eine weibliche in liedhaften Ver sen, die bei allem was sie kundtut, auch von sich selber spricht, so dass wir nun ebenfalls in uns hineinhor chen und uns selbst in der fremden Rede erkennen. Ein Garten- und Jahreszeitenbuch - es handelt von Himmel und Erde. Das Thema könnte nicht größer sein, weil allein schon der Giersch, der seine Blattspitzen der Sonne entgegenstreckt, für das Leben steht, das erblüht und ver welkt, vergeht und sich er neuert. Zeitlichkeit und Ewigkeit - das Spannungsfeld unseres Daseins. »Lebt, was ihr könnt/ Und lebt unbedingt heute!«, wie es in Eva Strittmatters Gedicht »Grün I« heißt. Wie aber leben? Eine Frage, die nicht in einem Satz zu beantworten ist. Doch in der Natur zu sein zumindest dieser Lebenssinn ist über allen Zweifel erhaben und bleibt uns, so lange wir über unsere Sinne verfügen.

»Wir saßen den Sonntag lang unter Tannen, sahn in den Regen und hörten den See mit dem Himmel reden«, so Erwin. »Es gibt keine höhere1 Weisheit als Glück«, so Eva. Und später- »Ich wehre mich, daran zu glauben,/ Daß ich zu alt für Wunder bin,/ Und daß die Bäume sich entlauben. Nehm ich als Vorbedingung hin/ Für einen Frühling ohnemaßen, den man im Winter wollen muß...« Da zaubert Erwin schon mal einen »Trostwind« herbei, der von Süden kommt und sagt. »Es bleibt nicht Winter«. Mit Eva Strittmatters »Januar abend« endet das Buch. Mit Erwin Strittmatters »Schneefrühling« kann es für den Leser wieder neu beginnen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.