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  • »Die lange Nacht der Poesie« im ZDF

Das Wunder von Tempelhof

Von Hannes Würtz

Wie einst der neorealistische Regisseur Vittorio de Sica «Das Wunder von Mailand» aufleuchten ließ, gebar das ZDF am Wochenende «Das Wunder von Tempelhof». Lyrik im Fernsehen? Kein abstrakter Traum mehr. «Ex plosivLaute» erklangen in einer «Langen Nacht der Poesie» satte sechs Stunden lang. Da kommt der auf Sparflamme gesetzte Zuschauer aus dem großen Staunen gar nicht mehr heraus.

Vor Beginn der Aufzeichnung im Studio 5 des Broadcasting Centers in Berlin- Tempelhof nervöse Geschäftigkeit inmitten von Kameras und Kabelschlangen. «MAZ läuft», heißt es plötzlich. Und die Poesie gerät unter mindestens 100 Scheinwerfern, die von der Decke strahlen, förmlich ins Schwitzen. «Weltpremiere», tönt es. Eine dänische Dame wird später zur Welt-Dichterin erklärt. So viel Wunder und Welt hatten wir lange nicht. Es fehlte nur noch der Ruf an die besten Dichter aller Kontinente, per Greencard nach Berlin einzureisen, damit sich die Bu...


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