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  • Vor hundert Jahren wurde der Romanist Werner Krauss geboren

Professor ohne Misere

Von Fritz Rudolf Fries

Einen deutschen Professor ohne Misere, so hat ihn einmal Hans Mayer genannt. Zwei Namen, mit denen sich für einen Studenten in den fünfziger Jahren der akademische Glanz, die Faszination legendärer Persönlichkeit verbindet. Werner Krauss, bis 1958 Ordinarius für Romanistik an der Leipziger Karl- Marx-Universität, war ein unvergessener Lehrer. Seine Vorlesungen und Seminare in den engen Räumen des Romanischen Instituts hatten durchaus einen privaten Charakter, wenn man sich vorstellt, dass Krauss in der gleichen Etage des Hauses seine Wohnung bezog. Er kam durch die Tür, als begrüßte er uns, seine Gäste, zu einer Plauderei mit ernstem Hintergrund. «Literaturgeschichte als geschichtlicher Auftrag» - wie war das zu verstehen? Stand im Vorlesungsplan das spanische Mittelalter oder die französische Aufklärung, konnten wir sicher sein, den Wissensstoff auf eine Weise vermittelt zu bekommen, die uns das tägliche Brot er...


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