Schiff auf Grund, Kapitän auf Kurs

Spiel-Sicht
Der Untergang der deutschen Elf in Florenz war einer in mehreren Stufen. Und das ging etwa so:
4. Minute: Freistoß von Del Piero auf Cannavaro, dessen Kopfball kann Keeper Lehmann nur abklatschen, Gilardino staubt ungedeckt zum 1:0 ab.
7. Minute: Deisler-Fehlpass auf Camoranesi, Gilardino und Toni düpieren Abwehr und Lehmann - 2:0.
39. Minute: Lahm verliert Duell gegen Camoranesi, Huth kommt gegen De Rossi zu spät - 3:0.
57. Minute: Flanke Gilardino, Camoranesi leitet per Kopf weiter, Huth und Metzelder ohne Reaktion, Flugkopfball Del Piereo - 4:0.
82. Minute: Huth gelingt nach Deisler-Ecke das 4:1, doch das Flaggschiff des deutschen Fußball liegt schon längst auf Grund.

Italien - Deutschland 4:1 (3:0)
Italien: Buffon - Zaccardo, Nesta (81. Materazzi), Cannavaro, Grosso - Camoranesi (88. Pasqual), Pirlo (73. Barone), De Rossi - Del Piero (81. Iaquinta), Toni, Gilardino (64. Perrotta)
Deutschland: Lehmann - Friedrich, Mertesacker (46. Metzelder), Huth, Lahm - Frings (68. Borowski) - Deisler, Ballack, Schneider (68. Schweinsteiger) - Podolski (46. Asamoah), Klose.
SR: Gonzalez (Spanien), Zu: 40 000

DFB-Sicht
Die sportliche DFB-Führung stellte sich gestern in Frankfurt/Main auf einer Pressekonzerenz (bis n. Red.) den Fragen der Journalisten. »Die Planung steht, ist in sich geschlossen und überzeugend. Es wird keine Konsequenzen geben«, hatte Trainer Jürgen Klinsmann bereits betont. »Wir nehmen die Herausforderung an.« Weiter sagte er: »Wir sind voll überzeugt von der Truppe. Wir vertrauen dieser Mannschaft, weil jeder in ihr viel Potenzial hat.« Aus Sicht der Bundesligaklubs stärkte Bayern-Manager Uli Hoeneß Klinsmann den Rücken: »Es war kein gutes Spiel, es besteht aber kein Grund zur Panik.« Und DFB-Präsident, Dr. Theo Zwanziger, meinte gar: »Am Ziel WM-Titel darf man als Gastgeber nichts ändern.«

Andere Sicht
Italien:
Gazzetta dello Sccport: Alle wollen Ballack, aber man sieht ihn nicht.
Tuttosport: Deutschland spielt zu schlecht, um wahr zu sein.
England:
Times: Deutschlands Abwehr war unbeweglicher als die Denkmäler von Florenz.
Spanien:
Marca: Italien macht WM-Gastgeber lächerlich.
Cadena Cer: Warum verbreitet Klinsmann weiter heiße Luft?
Onda Cero: Kein Wunder, dass Topteams kaum Deutsche wollen.
Polen:
Zycie Warszawy: Italienische Katze fängt deutsche Maus.
Brasilien:
Gazeta Esportiva: Vertrauen in Klinsmann schwindet.
O Globo: Das deutsche Team ist ein Witz.

Unsere Sicht
Welt- wie Kreismeister machen sich gewöhnlich Mut, um Schlappen wegstecken zu können. DFB-Trainern und -Offiziellen fehlt dazu längst der Mut. Sie reden stattdessen schön. Doch Fußball ist untrügliche Statistik. In den letzten fünf Jahren verlor Deutschland öfter hoch, als in den letzten 20 zusammen. Gegen England 1:5, gegen Frankreich 0:3, gegen Rumänien 1:5, gegen Italien 1:4. Die Einschläge werden dichter. Es gibt kaum Aussicht auf Deckung. Allerdings ist Fußball nicht nur Statistik. Sondern glücklicherweise auch ein bisschen (Glücks-)Spiel.Spiel-Sicht
Der Untergang der deutschen Elf in Florenz war einer in mehreren Stufen. Und das ging etwa so:
4. Minute: Freistoß von Del Piero auf Cannavaro, dessen Kopfball kann Keeper Lehmann nur abklatschen, Gilardino staubt ungedeckt zum 1:0 ab.
7. Minute: Deisler-Fehlpass auf Camoranesi, Gilardino und Toni düpieren Abwehr und Lehmann - 2:0.
39. Minute: Lahm verliert Duell gegen Camoranesi, Huth kommt gegen De Rossi zu spät - 3:0.
57. Minute: Flanke Gilardino, Camoranesi leitet per Kopf weiter, Huth und Metzelder ohne Reaktion, Flugkopfball Del Piereo - 4:0.
82. Minute: Huth gelingt nach Deisler-Ecke das 4:1, doch das Flaggschiff des deutschen Fußball liegt schon längst auf Grund.

Italien - Deutschland 4:1 (3:0)
Italien: Buffon - Zaccardo, Nesta (81. Materazzi), Cannavaro, Grosso - Camoranesi (88. Pasqual), Pirlo (73. Barone), De Rossi - Del Piero (81. Iaquinta), Toni, Gilardino (64. Perrotta)
Deutschland: Lehmann - Friedrich, Mertesacker (46. Metzelder), Huth, Lahm - Frings (68. Borowski) - Deisler, Ballack, Schneider (68. Schweinsteiger) - Podolski (46. Asamoah), Klose.
SR: Gonzalez (Spanien), Zu: 40 000

DFB-Sicht
Die sportliche DFB-Führung stellte sich gestern in Frankfurt/Main auf einer Pressekonzerenz (bis n. Red.) den Fragen der Journalisten. »Die Planung steht, ist in sich geschlossen und überzeugend. Es wird keine Konsequenzen geben«, hatte Trainer Jürgen Klinsmann bereits betont. »Wir nehmen die Herausforderung an.« Weiter sagte er: »Wir sind voll überzeugt von der Truppe. Wir vertrauen dieser Mannschaft, weil jeder in ihr viel Potenzial hat.« Aus Sicht der Bundesligaklubs stärkte Bayern-Manager Uli Hoeneß Klinsmann den Rücken: »Es war kein gutes Spiel, es besteht aber kein Grund zur Panik.« Und DFB-Präsident, Dr. Theo Zwanziger, meinte gar: »Am Ziel WM-Titel darf man als Gastgeber nichts ändern.«

Andere Sicht
Italien:
Gazzetta dello Sccport: Alle wollen Ballack, aber man sieht ihn nicht.
Tuttosport: Deutschland spielt zu schlecht, um wahr zu sein.
England:
Times: Deutschlands Abwehr war unbeweglicher als die Denkmäler von Florenz.
Spanien:
Marca: Italien macht WM-Gastgeber lächerlich.
Cadena Cer: Warum verbreitet Klinsmann weiter heiße Luft?
Onda Cero: Kein Wunder, dass Topteams kaum Deutsche wollen.
Polen:
Zycie Warszawy: Italienische Katze fängt deutsche Maus.
Brasilien:
Gazeta Esportiva: Vertrauen in Klinsmann schwindet.
O Globo: Das deutsche Team ist ein Witz.

Unsere Sicht
Welt- wie Kreismeister machen sich gewöhnlich Mut, um Schlappen wegstecken zu können. DFB-Trainern und -Offiziellen fehlt dazu längst der Mut. Sie reden stattdessen schön. Doch Fußball ist untrügliche Statistik. In den letzten fünf Jahren verlor Deutschland öfter hoch, als in den letzten 20 zusammen. Gegen England 1:5, gegen Frankreich 0:3, gegen Rumänien 1:5, gegen Italien 1:4. Die Einschläge werden dichter. Es gibt kaum Aussicht auf Deckung. Allerdings ist Fußball nicht nur Statistik. Sondern glücklicherweise auch ein bisschen (Glücks-)Spiel.