»Der Terrorkrieg gegen Kuba ist höchst aktuell«

Noam Chomsky: Hass der USA-Regierung geht auf Angst vor unabhängiger Entwicklung in der Region zurück

Die »Cuban Five«, die geplante Terroarakte gegen Kuba aufdeckten, sind noch immer in der USA inhaftiert. Der Wissenschaftler Noam Chomsky sieht trotzdem die Chance für einen fairen Prozess - wenn die Öffentlichkeit darauf drängt. Mit ihm sprach für ND Max Böhnel.

ND: Sehen Sie angesichts der rapiden Rechtsentwicklung der USA überhaupt noch eine Chance für ein gerechtes Verfahren für die »Cuban Five«?
Chomsky: Ich kann Ihrer Prämisse, wonach sich das ganze Land nach ganz rechts bewegt hat, nicht zustimmen. Es stimmt zwar, dass sich die amerikanischen Medien beharrlich weigern, über die »Cuban Five« zu berichten. Ebenso ist richtig, dass neben den Medien auch die Regierung und die beiden Großparteien nach rechtsaußen driften. Aber das heißt nicht, dass deswegen ein faires Verfahren auszuschließen wäre. Denn da ist ein Faktor, der gerne ausgeblendet wird: die öffentliche Meinung, der Mensch auf der Straße. Zwischen der öffentlichen Meinung einerseits und Regierung, Medien und Parteien andererseits geht die Kluft seit vielen Jahren auseinander. Letztere befinden sich, egal um welches politisches Thema es geht, weit rechts von der Öffentlichkeit. Ein faires Verfahren in Miami - wahrscheinlich nein, ...


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